Was für ein Pech!!! Tourabbruch!

Nachdem wir am 8.7. in Hamburg losgefahren sind und am 9.7. Nachmittags in Haugastol angekommen sind beginnt unsere kleine Pechtour.

Ich mache es erst mal kurz. Das erste Unglück war, das unserer Fotoapparat bei einer Bachfurt ins Wasser gefallen ist und für den Rest der Tour unbrauchbar wurde. Ein paar Bilder wurden zwar gemacht, danach nur noch wenige mit der Handykamera. Zudem nur eine Kleinigkeit, was aber auch schon nervte. Wir haben unser Klopapier im Ausrüstungswust im Auto vergessen. Naja wir hatten ein paar Tempos dabei und bis Kraekja wirds wohl langen.

Doch nun zum Hauptproblem. Nach einer wirklich sehr schönen Pause ca 4km vor Kraekja rutsche ich (Stefan) auf einer glitschigen Steinplatte aus, höre es nur  irgendwo Knacken im rechten Sprunggelenk und liege binnen weniger Bruchteile einer Sekunde auf der Seite. Mir wurde fast schwarz vor Augen, da ich sofort wusste, da ist was kaputtgegangen.

Nun kam die Frage, kann ich laufen oder nicht und wenn wie und wie weit. Julia meinte, ich solle alles Unwichtige liegen lassen und versuchen mit leichtem Gepäck weiter. Aber da war ich stur und lud nach ein paar Gehversuchen den recht schweren Rucksack (ja Hundefutter wiegt auch! 🙂 ) mit Julias Hilfe auf und es ging unter Schmerzen und im Schneckentempo in Richtung Kraekja. Dort würde ich weitersehen. Es war wirklich „sch….“ zu laufen, ich musste den Fuß absolut senkrecht aufsetzen und mit den Stöcken gut abstützen, dann ging es einigermaßen. Vorher habe ich meine Meindl Himalaya so fest geknallt, das sie maximale Stabilität im Knöchel boten. Das GPS zeigte eine Reststrecke von 3,8km und es war so eklig warm und vermückt, das diese Strecke die längste meines Lebens wurde. Ich war froh über jede 100m, die ich geschafft habe. Gegen späten Nachmittag kam Kraekja in Sicht, doch ich wartete am See mit Henk und spielten mit den Mücken, während Julia weiter zu Hütte lief und dort zu beraten, was man machen könnte. Nach einiger Zeit kam sie zurück. Der Hüttenwirt wollte wohl nur die Koordinaten wissen und einen Hubschrauber anrufen. Julia wollte dies jedoch mit mir besprechen, und wir verschoben die Entscheidung auf den nächsten Morgen. Ich war mi total unsicher, wie teuer solch ein Einsatz mit dem Heli wäre, deswegen entschied ich mich dagegen. Ich bin zwar über den ADAC bis 2600 und per Unfallversicherung bis 2500€ bei Bergungskosten versichert, aber langt das???? So entschlossen wir uns von Kraekja aus per Boot nach Fagerheim übersetzten zu lassen, das kostete entspannte 250KR. An Fagerheim liegt die Straße 7, die direkt wieder nach Haugastol zurückführt. Ein sehr netter Norweger (nochmals vielen Dank!) fuhr uns samt Rucksäcken und Hund nach Haugstol. Wir bedankten uns mit einer Flasche Weinbrand und waren heilfroh wieder beim Auto zu sein.

Nachdem alle Sachen verpackt waren, machte Julia ihre längste Fahrt. Sie fuhr die gesamte Strecke bis nach Hamburg in einem Stück durch und wir waren in ca 16h wieder in Hamburg und ich einige Stunden später beim Orthopäden.

Fazit: eine nette Weber-C Fraktur am rechten Knöchel, die demnächst operiert wird, da die Schwellung noch zu groß ist.

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